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Urlaubs-Highlights im Frankenwald

Wer sagt, dass man für einen coolen Urlaub nach Florenz, Korea oder gar New York fahren muss? Schließlich gibt es auch genügend fantastische Reiseziele hier bei uns in Deutschland! Eines davon ist der Frankenwald in nördlichen Teil von Bayern. Im Frankenwald gibt es so manches Kleinod zu entdecken. Burgen, Aussichtstürme, Museen und vieles mehr ermöglichen einen erlebnisreichen Urlaub.

Burgenromantik in Lauenstein

Für Burgenromantiker hält der Frankenwald stattliche Burgen und sagenumwobene Ruinen bereit. Stolz erhebt sich zu Beispiel die Burg Lauenstein über der gleichnamigen Ortschaft im Norden Bayerns. Ihre Grundmauern stammen noch aus dem 12. Jahrhundert. Ein Ritter von Thüna ließ im 16. Jahrhundert jenen stattlichen Renaissancebau errichten, der heute als „Thünabau“ überregional bekannt ist. Mit ihren Türmen und Türmchen, Zinnen und Erkern gilt die Burganlage heute als Juwel des Frankenwaldes.

Burgbesucher erwartet eine mittelalterliche Anlage mit Vorhof, Innenhof mit Galerie und zweiflügligem Burggebäude. Wer wissen möchte, wie Ritter und Burgfräulein, Knappen und Zofen in diesen dicken Mauern lebten, schaut sich im Burgmuseum um. Originales Mobiliar, die alten Kachelöfen, kunstvolle Decken- und Wandgemälde schmücken die historischen Räume und der Orlamünde-Saal beeindruckt mit seiner Kreuzgewölbedecke.

Den Mythen und Sagen nach, erlebte die Festung schaurige und dramatische Zeiten. Der Beiname Mantelburg basiert auf der Gründungslegende der Burg, ein paar Felsbrocken erinnern an ein Köchinnengrab und eine Weiße Frau spukt ab und an in den alten Gemäuern. Letztere soll der Geist der Katharina von Orla sein, die im Liebeswahn ihre Kinder erstach. Wer fest daran glaubt und es wünscht, kann die gespenstige Gestalt gewiss während einer Führung sehen.

Türme mit Aussicht

Die besten Blicke über den Frankenwald bieten die Aussichtstürme. Sie stehen an markanten Stellen und sind jederzeit und kostenfrei zugänglich. Am bekanntesten ist der Prinz-Luitpold-Turm, der auf dem Döbra-Berg steht und zu einem Wahrzeichen des Frankenwaldes geworden ist.

Auf dem, fast siebenhundert Meter hohem Presseck Knock erhebt sich ein hölzerner Aussichtsturm. Er ist schon der Dritte seiner Art an diesem Ort. Der Aufstieg lohnt sich besonders am Abend des Johannistages, dann sollen von seiner Plattform aus zwölf Johannisfeuer zu sehen sein.

Der vierkantige Turm auf dem Radspitz wartet mit gleich zwei Aussichtsplattformen auf, wobei die obere bis in eine aussichtsreiche Höhe von fünfzehn Metern führt. Auf der Radspitze befindet sich ein Startplatz für Gleitschirmflieger und der Aussichtsturm ist ein idealer Ort, um die Flieger zu beobachten.

Südlich von Kronach, auf dem Kaltbucher Knock, lockt der Lucas-Cranach-Turm zur tollen Aussicht. Der steinerne Rundturm ragt zweiundzwanzig Meter weit in den fränkischen Himmel. Innerhalb seiner Bruchsteinmauer führt eine Wendeltreppe zur Aussichtsplattform.

Von ähnlicher Bauart ist der Wiedeturm über dem Saaletal bei Lichtenberg. Fünfundsiebzig Stufen sind es bis zu seiner Aussichtsplattform, wer hinaufsteigt, kann bis nach Thüringen schauen.
Mit achteinhalb Metern ist die Frankenwarte ein eher niedriger Turm. Dennoch ermöglicht die Plattform unter dem Zeltdach weitreichende Ausblicke bis nach Bad Steben, zum Höllental oder nach Geroldsgrün.

Ausflug in die Flößerstadt Wallenfels

Zu den beliebten Ausflugszielen im Frankenwald zählt die Flößerstadt Wallenfels, gelegen an der Wilden Rodach. Besondere Erlebnisse sind die wilden Floßfahrten auf dem Flüsschen, die in Wallenfels enden. Jedes Jahr zur Kirchweih findet, unter dem Motto „Rodach in Flammen“, eine Floßfahrt mit Fackeln statt, anschließend verzaubert ein brillantes Feuerwerk den Himmel über der Stadt.
Am Mühlbach in Wallenfels zieht die Hammerschneidmühle viele Besucher an. Ihr Hammerwerk stammt noch aus der Zeit, da im Frankenwald Silberabbau betrieben wurde. Mindestens seit dem 16. Jahrhundert trieb der Fluss das Schneidwerk der Sägemühle an und es funktioniert bis heute. Ihr mächtiges Wasserrad hat einen Durchmesser von mehr als fünf Metern und fast ein Meter breite Schaufeln. Bei Bedarf sägt die Anlage auch heute noch Holz, ansonsten wandelt sie mittels Generator die Wasserkraft zu Strom um.

Eisenbahn-Romantik im Rodachtal

Das obere Rodachtal hat sich einen Hauch von Eisenbahnromantik erhalten. Auf einer Strecke von elf Kilometern fährt regelmäßig eine Museumsbahn durch das romantische Tal. Wenn der „Rote Brummer“ zur Fahrt von Steinwiesen nach Nordhalben startet, kommt ein wenig 50er-Jahre-Reise-Gefühl. Wie aus einer anderen Zeit wirkt das schiefergedeckte, hölzerne Dienstgebäude des Bahnhofs Dürrenwald. Noch nostalgischer wird es am historischen Lokalbahnhof von Nordhalben, wo die beschauliche Bahnfahrt endet. Der museale Schienenbus mit Steuerwagen verkehrt von Mai bis Oktober, an den Sonn- und Feiertagen.

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Spitzen in Nordhalben

In der Stadt Nordhalben gibt es weitere Spuren der Vergangenheit zu entdecken. So präsentiert das Historische Ortsmuseum detailgetreu eingerichtete Arbeits- und Wohnräume aus der Zeit um 1900. Unter den Exponaten befinden sich auch der Arbeitsplatz eines Zigarrenmachers und traditionelle Hochzeitsgarderobe. Etwas Filigraner sind die Ausstellungsstücke im Museum der Norhalbener Klöppelschule. Unter dem Motto „Internationale Spitzensammlung“ sind feinste Klöppelspitzen, Filetarbeiten, Maschinenspitzen und Nadelspitzen zu Schau gestellt.

Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

Direkt an der Grenze zu Thüringen bietet der Frankenwald Einblicke in die deutsch-deutsche Geschichte. In einem ehemaligen Grenzdorf ist das Museum Mödlareuth eingerichtet. Die innerdeutsche Grenze teilte das Dorf in Ost-und West, weshalb es auch als „Little Berlin“ bekannt wurde. Von den Grenzanlagen sind noch ein Beobachtungsturm und Teile der Betonsperrmauer sowie des Gitterzaunes zu besichtigen. Darüber hinaus werden in den Ausstellungsräumen viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte der deutschen Teilung veranschaulicht.

Wallfahrtsbasilika Marienweiher – ein Kirchenjuwel im Frankenwald

Mit seinen zahlreichen Kirchen beeindruckt der Frankenwald nicht nur Wallfahrer, sondern auch viele kunstinteressierte Besucher. Ein schönes Beispiel ist die Wallfahrtsbasilika Marienweiher in Marktleugast. Schon das Äußere der Kirche ist eine Augenweide. Auf einer kleinen Anhöhe ist sie wirkungsvoll in Szene gesetzt, empfängt den Besucher über eine Treppe und ist durch einen Bogengang mit dem nebenstehenden Kloster verbunden. Statuen, Ikonen, umrahmte Fenster und ein mit Pilastern gezierter Zwiebelturm schmücken das Bauwerk. Den Haupteingang der Basilika Minor ziert ein Papstwappen, daneben befindet sich eine Lurdesgrotte. Wer die Kirche betritt, wird von andächtiger Atmosphäre empfangen. Der zwölf Meter hohe und ebenso breite Innenraum ist ganz im Rokokostil gestaltet. Deckenfresken, bildhafte, reich verzierte Stuckelemente und ein prächtiger Hochaltar gehören zu dem kunstvollen Interieur.

Jean-Paul – die Spuren des Dichters

Mit romantischer Lage im Saaletal bildet Köditz/Joditz ein erholsames Umfeld. Dazu trägt auch das Naturerholungszentrum Auensee bei, das zu den schönsten im ganzen Frankenwald zählt. Im Ortsteil Joditz lebte im 18. Jahrhundert eine Zeit lang der Schriftsteller Jean-Paul. In der Ortschaft sind mehrere Spuren von ihm zu finden, zudem ist ihm zu Ehren das Jean-Paul-Museum eingerichtet. Die Gedenkstätte befindet sich im ehemaligen Pfarrgarten im Weberhäuschen. Thematisiert werden die Kindheitsjahre in Joditz sowie das Erwachsenenleben des Dichters. Außerdem kann der Besucher mehr als 1000 Bände mit literarischen Werken Jean-Pauls und seiner Zeitgenossen bestaunen.

Bergbaugeschichte

Kupferberg ist eine der kleinsten Städte des Frankenwaldes, es führt seine Gäste durch die Geschicht des Bergbaus. Im Bergbaumuseum erfahren die Besucher alles Wissenswerte über die Methoden, Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände rund um den Erzabbau. Dazu sind Erze, Mineralien sowie ungewöhnliche Fundstücke ausgestellt. Wer die Arbeit unter Tage nachfühlen möchte, gelangt über einen Entwässerungsstollen in die stillgelegten Grubenschächte. Danach bietet sich noch ein Rundgang auf dem bergbaugeschichtlichen Wanderweg an.

Biedermeier-Flair in Bad Steben

Der Kurort Bad Steben empfiehlt sich mit zahlreichen Attraktionen als Urlaubsziel. Erholsame Spaziergänge im Kurpark, Wellness in der Therme oder ein Besuch im Humboldt-Haus stehen zur Auswahl. Sehenswert ist auch die Alte Wehrkirche St. Walburga im Ortskern. Sie ist beinahe eintausend Jahre alt und zeigt an ihrer Gewölbedecke alte Deckenfresken. Bad Steben ist ein Ort mit Biedermeier-Stil. An vielen Sonntagen des Jahres flanieren stilecht gekleidete Biedermeierfans durch die gepflegte Parkanlage. Sie tragen Hüte und Schirme und schieben Kinderwagen aus jener Zeit. Die Biedermeierfreunde unterhalten außerdem ein sogenanntes Biedermeierstübchen, in dem Sie selbst angefertigte Täschchen, Schutenhüte, Kleidung und viele andere Biedermeier-Accessoires verkaufen.

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Ausflug ins mittelalterliche Kronach

Für einen ausgedehnten Stadtbummel im Frankenwald empfiehlt sich die Lucas-Cranach-Stadt Kronach. Die Altstadtgassen sind von fränkischen Fachwerkhäusern gesäumt, das Bamberger Tor ermöglicht den Durchgang durch die mittelalterliche Stadtmauer und die Festung Rosenburg bewacht die Stadt. Der berühmt gewordene Renaissancemaler Lucas Cranach d. Ä. ist in Kronach geboren und benannte sich nach seiner Heimatstadt. Viele seiner Werke sind in der Fränkischen Galerie in Kronach zu bewundern. Auf die Spuren der Malerfamilie führt der Cranach-Weg. Informationen zu den sieben Stationen des Weges sind in Hörbeiträgen aufbereitet, diese können per Handy und Audioguide abgerufen werden.

Ein Urlaub reicht bei weitem nicht, um alle Attraktionen des Frankenwaldes zu besuchen. So bleibt ein Grund zum Wiederkommen.

Freizeit und Erholung im Naturpark Frankenwald

Der Naturpark Frankenwald liegt im Norden Bayerns und grenzt direkt an den Thüringer Wald. Das waldreiche Mittelgebirge zeichnet sich durch mildes, reizarmes Klima und saubere Luft aus. Landschaftlich wird der Naturpark von gerodeten Hochflächen, waldbewachsenen Hängen und wiesenreichen Tälern geprägt. In den Dörfern und Städten des Frankenwaldes werden traditionelle Bräuche und zeitgenössische Kultur gleichermaßen gepflegt.

Bad Steben – ein erholsamer Ort im Frankenwald

Der Frankenwald ist von Natur aus erholsam. Darüber hinaus tragen viele Orte der Region das Prädikat „Staatlich anerkannter Luftkurort“. Ein traditionsreicher Kurort im Frankenwald ist Bad Steben, dass für seine Heilquellen, gesunde Höhenluft und die Therme bekannt ist. Das bayerische Staatsbad ist für gesundheitlich verordnete Aufenthalte und den Wellnessurlaub gleichermaßen geeignet. Den Gästen stehen moderne Kuranlagen mit Gesundheitszentrum und Trinkkurhalle offen. Vor allem Radon, Kohlensäure und Naturmoor werden in den Kureinrichtungen heilsam angewendet. In der Therme Bad Steben verfügen die Besucher über Wasserwelten, Saunalandschaften sowie den Wellnessdom.

Floßfahren auf der Wilden Rodach

Die Flößerei hat im Frankenwald eine lange Tradition. Doch was einst schwere Arbeit bedeutete, wird heute vielerorts zu spritzigem Vergnügen. Auf der Wilden Rodach laden Freizeitflößer regelmäßig zu rasanten Floßfahrten ein und hunderte Abenteuer trauen sich auf die wilde Fahrt. Wer die Floss Tour mitmachen möchte, sollte sich rechtzeitig einen der begehrten Plätze sichern. Start ist, meist samstags, in Schnappenhammer, wo das Flüsschen die Woche über gestaut wird und etwa zwanzig schmale Flöße bereitstehen. Wenn dann die Schotten der Schleuse gezogen werden, bleibt zur Freude der Schaulustigen kaum ein Mitfahrer trocken. Nach etwa fünfundvierzig Minuten und einer fünf Kilometerlangen, turbulenten Strecke endet die Fahrt in Wallenfels.

Auf Rädern durch den Naturpark

Eine familienfreundliche Radtour führt durch Bauerndörfer am Fuße der Frankenwaldhöhen. Start-und Zielort der zwölf kilometerlangen Runde ist Rugendorf. Für Mountainbiker bietet sich eine Tour auf dem Holzweg an. Die fünfundzwanzig kilometerlange Strecke beginnt in Schwarzbach am Wald und steht auf einer Skala von eins bis fünf für die Schwierigkeitsstufe. Übrigens, in vielen Orten des Frankenwaldes stehen Fahrräder zum Ausleihen bereit. Dabei haben zahlreiche Fahrradverleihe auch Kinderräder und E-Bikes vorrätig.

Inlineskater rollen gern und gut durch den Frankenwald. Zu den gängigen Asphaltwegen für gehört, die etwa elf Kilometer lange Runde um die Ködeltalsperre.

Segway-Touren liegen voll im Trend, die Gastgeber des Frankenwaldes sind darauf eingestellt. Rollend zum Sightseeing in Bad Steben oder mühelos durch die Natur um Steinwiesen fahren? Die geführten Touren werden für Anfänger wie geübte Fahrer zum Vergnügen.

Feste und Bräuche im Frankenwald

Im Frühjahr schmückt sich der Frankenwald besonders schön, denn die Bewohner pflegen den Brauch der Osterbrunnen. Mit Fichtenzweigen und bunt bemalten Eiern werden die örtlichen Brunnen feierlich herausgeputzt. Ein anderer Osterbrauch sorgt am Karsamstag in Naila für Gaudi, wenn der „Eierwalchkönig“ gesucht wird. Zu diesem Zweck rollen hart gekochte „Renneier“ einen Hang hinab. Es gibt verschiedene Wettkampfklassen, eine davon ist den Feriengästen vorbehalten.

Wenn der Sommer zu Ende geht, feiern die Bewohner des Frankenwaldes ihre „Kerma oder Kermes“, wie die Kirchweih im örtlichen Dialekt heißt. Burschen und Madl legen ihre Trachten an und ziehen singend durch die Straßen. Auf dem Festplatz findet der Plantanz statt und in den Wirtshäusern werden vor allem deftige Schlachtschüsseln serviert. Im Bierdorf Weißenbrunn strömt dazu das Bier aus dem Dorfbrunnen, „der Jungferkättl“.

Wer sich für Relikte des Mittelalters interessiert, findet im Frankenwald zahlreiche Gemäuer aus jener Zeit. Ein Besuch der Festung Rosenberg in Kronach wird während der Crana Historica zum besonderen Erlebnis. Dann verwandelt sich das Burggelände in ein buntes Feldlager und Gaukler, Spielleute und kämpfende Ritter sorgen für Unterhaltung. Für die Gäste des Festivals wird unterhalb der Festung ein Campingplatz eingerichtet. Vergesst also bloß nicht die richtige Camping-Ausrüstung mit an Board zu haben! Außerdem verkehrt ein Shuttlebus zwischen den ausgewiesenen Parkplätzen und der Altstadt.